Eines der schwersten Spiele in der Geschichte unseres Vereines erwartete uns an diesem Samstagvormittag.
Auf einen der herrlichen Rasenplätze der Stadion-Trainingsplätze verlegt, trafen wir auf das Team der Sportjournalisten, welche uns für dieses Testmatch als Gegner eingeladen hatte.
Die Sportjournalisten mitten in der Vorbereitung für deren Welttournee und glänzend in Schuss. Testeten sie doch jede Woche und sprachen ihre Ergebnisse der letzten Spiele Bände:
8:1 gegen Vienna North End
6:3 gegen Orth/Donau
14:1 gegen Ankerbrot
7:0 gegen FC Strandbäder
Da hieß es für uns wohl „warm anziehen“……… .
Unser Kader:
Rene ERLASCH,
Christian RICKER,
Alexander FALTEJSEK
Robert SLAMA,
Ernst WATZL,
Karl FRANK,
Günther ALBRECHT,
Anton SCHEU,
Michael SCHEU,
Bert SCHÖN,
Philipp MASCHL,
Richard HRNEREK,
Raffael WATZL,
Rene WATZL,
Heinz ELES
Trotz der klaren Favoritenstellung wollten wir unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen.
Anders als in den Spielen zuvor begannen die Sportjournalisten nicht mit überfallsartigem Angriffsfußball.
Vielmehr hielten wir in den ersten Minuten den Ball geschickt in unseren Reihen und ließen so unseren Gegner von einer Seite des Feldes auf die andre laufen. Dann mit Steilpasses operierend fanden wir zu Beginn doch einige Lücken in der gegnerischen Abwehr.
Und tatsächlich, nach herrlicher Kombination über die rechte Seite trafen wir in der zehnten Minute zur Führung für den Wiener Schmäh. Das war ja ein gelungener und nicht erwarteter Auftakt.
Dieser Rückstand rüttelte aber jetzt die Journalisten endgültig wach. Sie besannen sich ihres Kombinationsspiels und nahmen jetzt das Heft in die Hand. Immer wieder lancierten sie ihre Flügelspieler und kamen so nun immer besser ins Spiel. Aus einer unübersichtlichen Situation in unserem Strafraum fiel auch prompt der Ausgleich mit überlegtem Schuss ins lange Eck.
Jetzt hatte unser Gegner Lunte gerochen. Während wir, ob des Ausgleichs, etwas verunsichert wurden drückten die Gastgeber weiter aus Tempo. Trotzdem gelang es uns immer wieder sich aus der Umklammerung zu lösen und selbst aktiv nach vorne zu spielen. Leider blieben zwingende Möglichkeiten für uns jedoch aus. Nach einer traumhaften Hereingabe von links und herrlichen Kopfball gelang den Journalisten die Führung. In dieser Phase konnten wir nur Kampfkraft entgegensetzen, das jedoch mit 100%igem Einsatz. Nach einem Stangenschuss fingen wir uns in der 31.Minute auch noch das 1:3 ein.
Die Journalisten versuchten nun etwas durchzuatmen, was uns nun die Gelegenheit gab, uns etwas zu sammeln und unser Spiel wieder zu beruhigen. Ein offenes Spiel im Mittelfeld war die Folge, nenneswerte Torchancen blieben hüben wie drüben aus.
So ging es mit einem 1:3 in die Halbzeit.
Man konnte mit der Darbietung der ersten Halbzeit sehr zufrieden sein. Über weite Strecken war das Spiel offengehalten und noch war von einem klaren Sieg der Gastgeber nichts zu sehen.
So ging man mit gestärktem Selbstvertrauen in die zweite Hälfte.
Wieder war es unser Team das in den ersten Minuten das Spiel gestaltete. Irgendwie hatte man das Gefühl als wäre hier weit mehr „drinnen“ als allgemein erwartet wurde. Je länger das Spiel lief, umso mehr kamen wir auf. Und umso mehr fiel unser Gastgeber zurück.
Nun, sowohl laüferisch als auch spielerisch immer besser werdend, spielten wir selbst mutiger nach vor. Dies bedeutete natürlich immense Kontergefahr. Und eine dieser Konterchancen wurde auch prompt genützt. 4:1 in der 57.Minute.
Doch von diesem Zeitpunkt an hatten die Sportjournalisten ihr Pulver verschossen. Unverständlicherweise fielen die Gastgeber immer weiter zurück. Sicher lag es auch daran, dass die Austauschmöglichkeiten erschöpft waren, aber der Hauptgrund lag nun in unserer Mannschaft selbst. Wie schon so oft in den letzten Jahren erwachte auch nun wieder der Kampfgeist. Mit enormer Laufarbeit wurde um jeden Zentimeter gekämpft. Die Zweikämpfe wurde angenommen und auch mehrheitlich gewonnen. Und es wurde mit Tempo und Druck nach vorne gespielt. Ruhig, ohne Hektik. Man versuchte keinen Ball zu verschenken.
Und nach herrlicher Kombination wurde Bert freigespielt, der zum zweiten Mal eiskalt verwandelte. Nun stand es nur noch 2:4. 70. Minute.
Wohl blieb den Sportjournalisten noch die eine oder andre Konterchance, aber Risiko muss man nehmen wenn man erfolgreich sein will. Noch dazu gegen solch ein starkes und eingespieltes Team.
Nach Umstellungen in der Innenverteidigung setzten wir noch mehr auf Offensive. Und dieses Bemühen wurde neuerlich belohnt. Wieder eine schöne Kombination mitten durch des Gegners Abwehr und acht Minuten vor dem Ende waren wir herangekommen. 3:4. Sollte uns hier eine Sensation gelingen ?
Die Journalisten wehrten sich nach Leibeskräften. Nach vorne blieben sie harmlos, also konnten wir noch offensiver werden.
Und tatsächlich, wir bekamen unsere Ausgleichschancen.
87. Minute. Herrlicher Steilpass auf die rechte Seite, Philipp zieht Richtung gegnerisches Tor und wird zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen.
Sicher mindestens drei Meter war ein Journalist weiter hinten gestanden. Doch keine Kritik an unserem Schiri, er machte seine Sache, wie immer, hervorragend.
89. Minute. Wieder eine schöne Kombination durch die Mitte. Die Achillesferse der Journalisten die speziell in der Innenverteidigung sehr verwundbar waren. Doch dieses Mal war der gegnerische Goalie einen kleinen Tick schneller aus seinem Gehäuse gelaufen und konnte den flachen Ball gerade noch bändigen.
So blieb es nach neunzig spannenden Minuten bei einer knappen 3:4 Niederlage.
Ja was soll man sagen. Mir fallen nur Superlativen ein.
Für jeden einzelnen Spieler gilt:
Toll gespielt. Gekämpft, gerackert. Gelaufen bis es weh getan hat. Konzentriert und immer nach vorne orientiert. Kaum verschenkte Bälle und einem ganz starken Gegner alles abverlangt.
Hatten die Sportjournalisten bisher alle ihre Gegner mit schweren Niederlagen wieder nach Hause geschickt, so konnten sie letztendlich froh sein in den letzten Minuten nicht noch den Sieg verschenkt zu haben.
Gerne gebe ich die Komplimente von Coach Hofstätter weiter, der vom besten Gegner der letzten Monate sprach. Und davon, dass es im Herbst zu einem Re-Match an gleicher Wirkungsstätte kommen möge.
Auch auf der Homepage der Sportjournalisten ist zu lesen:
Der FC Wiener Schmäh, ambitioniert, fair und ausgezeichnet !!!
Dieses Kompliment geben wir jedoch an das Team der Sportjournalisten gerne zurück. Es hat wirklich Spaß gemacht….. .