Früher als in den vorangegangenen Saisonen starteten wir in die Herbstsaison. Wohl erst Mitte August, war aber das Wetter sowieso schon herbstlich.
Der Herbst begann am gleichen Spielort an dem die Frühjahrssaison geendet hatte. Im Stadion von Ternitz. Dort wurde nun das Turnier des ASK-Ternitz ausgetragen.
Wie immer mit einem Mammut-Starterfeld. Und wie immer in Ternitz mit einem unterbesetzten FC Wiener Schmäh.
Ob da die „Legende von Ternitz“ ihre Fortsetzung finden würde..... ?
Unser Kader:
Klaus HEIDFOGEL,
Andreas JUNGMANN,
Christian FAULMANN,
Georg JÄGER,
Christian RICKER,
Bert SCHÖN,
Mario PITICEV
Im ersten Spiel erwartete uns der FC WINDI.
Eine junge spielstarke Truppe gegen die wir bereits einmal gespielt hatten. Damals bediente sich unser Gegner jedoch eines anderen Vereinsnamens.
Egal, wichtig war nur ein guter Start in das Turnier.
Und der gelang auch nach Maß. Von Beginn an übernahmen wir das Kommando. Spielten sehr variabel mit Kurzpassspiel oder in Gegenstößen
mit weiten Passes auf unsere beiden Sturmspitzen.
Nach 3 Minuten war der Bann auch gebrochen und wir gingen in Führung. Von nun an, war es ein Leichtes den anstürmenden FC Windi auszukontern. Hinten ungefährdet, blieben wir im Angriff ein ums andre Mal gefährlich und erzielten noch zwei weitere schöne Tore.
Somit waren drei Punkte nach einem ungefährdeten Sieg auf unserem Konto.
FC WINDI gegen FC WIENER SCHMÄH 0:3
Tore: M.Piticev, B.Schön, G.Jäger
Zweiter Gruppengegner war THE FIREBALLS.
Ebenfalls ein alter Bekannter, beim letzten Mal auch einer unser Gruppengegner.
Doch das Spiel begann mit einem fatalen „Fehltritt“.
Ein unnötiges Foul an Christian an der Toroutlinie ließ ihn so unglücklich stürzen, dass er sich dabei das Schlüsselbein brach. Damit war nun das Spiel in den Hintergrund gerückt. Christian wurde vorerst nach draußen gebracht und das Spiel wieder angepfiffen.
Nun war klar, dass uns das Ternitz-Schicksal wieder eingeholt hatte und wir den Rest des Turniers ohne Wechselspieler auskommen werden müssen.
Die Begegnung gegen die Feuerbälle verlief dann ähnlich dem ersten Spiel.
Wir standen sehr sicher und ließen unserem Gegner kaum eine Torchance.
Selbst hatten wir einige Hochkaräter und konnten wir zwei davon zu unserem zweiten Sieg nützen.
Allerdings ein teuer erkaufter Sieg.
FC WIENER SCHMÄH gegen THE FIREBALLS 2:0
Tore: B.Schön, M.Piticev
Die Pause vor dem nächsten Gruppenspiel wurde im Rettungswagen verbracht. Nicht gerade die optimale Vorbereitung.
Christian war auf dem Weg ins Krankenhaus Neunkirchen als wir gegen den SK STOJEN einliefen.
Vom Start weg kamen wir nicht so richtig in die Gänge. Immer wieder blieben wir an unseren jungen Gegenspielern hängen, während diese gefährlich kontern konnten.
Und prompt gerieten wir auch in Rückstand. Jetzt galt es noch offensiver zu spielen. Nicht gerade unsere optimale Spielanlage. Wir erarbeiteten uns auch kaum Torchancen. Ganz im Gegenteil. Stojen war weit gefährlicher.
Einen der Konter konnten wir noch mit einem weitem Abschlag vom eigenen Strafraum beantworten. Doch leider konnte der gegnerische Tormann gerade noch zurückeilen und den Ball über die Latte drehen.
Ansonsten blieben wir harmlos und wurden noch insgesamt zweimal bestraft.
Eine unerwartet schwere Niederlage.
FC WIENER SCHMÄH gegen SK STOJEN 0:3
Der Punkteverlust gegen einen doch schlagbaren Gegner tat sehr weh.
Austausch war auch keiner mehr da und die besten Teams warteten noch auf uns.
Nicht so im nächsten Gruppenspiel. Der FC HERGET war bisher Prügelknabe unserer Gruppe und wurde im Schnitt mit 4-5 Toren besiegt. Nun wollten wir uns rehabilitieren und neues Selbstvertrauen tanken.
Christian war auch wieder da und hielt uns die Daumen, also konnte es losgehen.
Herget hatte Anstoß und versuchte einen Angriff aufzubauen. Dies sollten die einzigen Schritte sein die unser Gegner in unserer Spielhälfte tätigen sollte.
Denn von diesem Augenblick an zauberten wir 10 Minuten aufs Feld die auch die anderen anwesenden Teams staunen ließ.
Angriff-Tor-Anstoß-Angriff-Tor-Anstoß-Angriff-Tor............ so ging es
10 Minuten lang.
Teilweise wurden die Gegenspieler auf einem Quadratmeter dreimal ausgespielt und der Ball versenkt. Und es gab kein Nachlassen. Keine Minute wurde ausgelassen und sofort wieder angedrückt.
Neun Tore in zehn Minuten, das musste uns erst einmal einer nachmachen.
Und es hätte gut ein Dutzend Tore sein können...... .
FC HERGET gegen FC WIENER SCHMÄH 0:9
Tore: M.Piticev 6, B.Schön 3
Jetzt galt es die wiedergewonnene Stärke auch im nächsten Spiel unter Beweis zu stellen.
Der FC RADLER, das Team der Veranstalter, war wie bisher in jedem vorangegangenen Ternitzer Turnier auch heute einer unserer Gruppengegner.
Die freundschaftliche Atmosphäre zwischen den beiden Teams war aber trotzdem immer gegeben. Aber für uns ging es doch auch um wertvolle Punkte, also mussten wir möglichst konzentriert ans Werk gehen.
Und unsere Freunde erleichterten uns dieses Vorhaben auch ein wenig.
Viel zu sorglos agierten die Ternitzer Boy`s in der Defensive und so konnten wir nach wenigen Minuten mit einem Doppelschlag in Führung gehen.
Ab jetzt stand nur mehr der Spaß zwischen den beiden Teams im Vordergrund . Es wurde ein munteres Kickerl bei dem teilweise kuriose Tore fielen. Kurz vor Schluss, wir waren bereits mit 5:0 vorne, gelang unserem Gegner wohl das „kurioseste Tor“.
Alle anwesenden Akteure wissen wohl was gemeint ist..... .
FC RADLER gegen FC WIENER SCHMÄH 1:5
Tore: B.Schön 3, G.Jäger, M.Piticev
Nach kurzer Pause galt es nun wieder Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen.
Gegen unsere Kontrahenten vom FC BLUE BULLS gingen wir wieder als Favoriten aufs Spielfeld. Und sollten uns hier ein Dreipunkter gelingen, dann wären wir dem Semifinale bereits ganz nah.
Denn nur die beiden Erstplatzierten schaffen den Einzug unter die letzten Vier. Und zwei schwere Brocken warten noch zum Schluss.
Die Bullen gingen es eher vorsichtig an. Sie überließen uns die Spielgestaltung und versuchten sich in wenigen Konterstößen.
So wogte das Spiel lange Zeit dahin. Wir erarbeiteten uns mehrere Chancen, scheiterten aber am gegnerischen Torhüter. Erst in der 6. Minute gelang uns nach herrlicher Kombination über die rechte Außenbahn der erlösende Führungstreffer.
Jetzt galt es die drei Punkte noch über die Zeit zu bringen und den Vorsprung zu verwalten. Das gelang wunderbar. Wir machten das Spiel breit und die Bulls hatten nur die Option es mit Distanzschüssen zu versuchen.
Und ausgerechnet mit dem Schlusspfiff fand einer dieser Weitschüsse via Innenstange in unser Gehäuse.
Das tat so weh..... .
FC BLUE BULLS gegen FC WIENER SCHMÄH 1:1
Tor: M.Piticev
Diese zwei verlorenen Punkte konnten letztendlich entscheidend sein und uns alles verbauen.
Denn nun wartete das erste der beiden „Endspiele“ um den Semifinaleinzug. Gegner RED PALACE STEYR.
Ein Team das bisher auch durch ruhigen, abgeklärten Fußball beeindruckte und noch ungeschlagen war.
Doch auch unsere Bilanz konnte sich sehen lassen und so war das Spiel von gegenseitigem Abtasten geprägt. Beide Defensivreihen standen gut und Torchancen waren Mangelware. Die Oberösterreicher waren aber doch um eine Spur die aktivere Mannschaft und daher leicht überlegen.
Wir fanden nicht schnell genug aus unserer Defensive und konnten so selbst nicht gefährlich werden.
Das Spiel plätscherte einem Remis entgegen, als uns in der Schlussminute doch ein sehenswertes Tor gelang. Ein weiter Pass, Bert überläuft den letzten Mann und schiebt den Ball unter dem Tormann ins Netz.
Wir hatten uns die zuvor verlorenen Punkte zurückgeholt.
FC WIENER SCHMÄH gegen RED PALACE STEYR 1:0
Tor: B.Schön
Jetzt dürften wir es fast geschafft haben. Doch im letzten Gruppenspiel wartete der Sieger des letzten Turniers der FC ROHRWERK.
Und plötzlich kam Aufregung ins Geschehen. Wir wurden zur Turnierleitung gerufen. Rohrwerk, mit einem 12-Mann-Kader angerückt, hatte jetzt plötzlich nur mehr 3 Feldspieler zur Verfügung. Der Rest war bereits weggefahren.
Wir sollten nun entscheiden, ob sich unser Gegner mit zwei weiteren Spielern verstärken dürfte. Die Turnierregeln sprachen dagegen.
Auch wir waren damit nicht einverstanden. Selbst ohne Austauschspieler dastehend und zwei weitere Spieler schwer angeschlagen, hätten wir selbst Verstärkungen gebraucht. Auch würde es die Tabellensituation verzerren und so unter Umständen Red Palace Steyr den zweiten Gruppenplatz kosten.
Das verstand der ältere, fülligere Tormann von Rohrwerk nun nicht und bedachte uns mit unflätigen Ausdrücken. Fair Play gegenüber Rohrwerk wurde eingefordert, das Fair Play uns gegenüber oder den Steyrer war hingegen egal.
Daher gibt es über das Spiel selbst nicht viel zu berichten. Wir haben unter lautstarken Beschimpfungen des Goalies gewonnen, die Feldspieler von Rohrwerk jedoch distanzierten sich dankenswerterweise von ihrem Mitspieler.
Schon VOR dem Spiel standen wir übrigens als Gruppensieger fest..... .
FC ROHRWERK gegen FC WIENER SCHMÄH 0:2
Tore: B.Schön, M.Piticev
Wir hatten es also wieder geschafft. Zum dritten Mal waren wir in Ternitz zu Gast und zum dritten Mal standen wir in der Endrunde.
Wieder eine tolle Serie in der Gruppenphase mit 6 Siegen, jetzt galt es noch zweimal zu bestehen.
Semifinalgegner waren die DESPERADOS. Zweiter der Gruppe B.
Und ein bekannter Gegner, behielten wir doch in Trumau mit 2:1 die Oberhand. Wir hatten also alle Chancen.
Die ersten Minuten gehörten jedoch den Desperados. Mit großer Laufarbeit setzten sie uns enorm zu und rissen unsere Abwehr immer wieder über die Flanken auf. Und in der 4. Minute war es auch so weit. Über links dribbelte sich ein Gegenspieler die Cornerlinie entlang und versenkte das Leder im kurzen Eck.
Jetzt mussten wir aktiv werden. Was folgte war ein zehnminütiger Sturmlauf unseres Teams. Wir setzten die Blau/Weißen permanent unter Druck. Cornerserien und Großchancen im Minutentakt.
Die Desperados taumelten nur mehr über den Platz. Innenstange links. Lattenkreuz rechts. Stange links. Nochmals. Und nochmals Stange.
Als in der Schlussminute die letzte große Möglichkeit ungenutzt blieb hatten wir verloren.
Uns blieb nur das kleine Finale. Schade........ .
DESPERADOS gegen FC WIENER SCHMÄH 1:0
Dass wir das Finale verpassten war zwar bedauerlich, aber es konnte unserer guten Laune keinen Abbruch mehr tun.
Im kleinen Finale trafen wir auf die sympathische Mannschaft aus Steyr, unseren Vorrundengegner.
Müßig zu sagen, dass kaum wer noch aufrecht gehen konnte, so müde waren alle Spieler. Doch unserem Gegner ging es nicht viel besser. Auch dort hatte das lange Turnier ihre Spuren hinterlassen.
So entwickelte sich das kleine Finale zu einem Mittelfeldgeplänkel. Die Oberösterreicher sicherten immer mit zwei Verteidigern ab, hatten wir sie doch in der Gruppenphase in der Schlussminute mit einem weiten Pass besiegt.
Jeweils eine Chance hüben wie drüben so ging es bis zum Schlusspfiff.
Das hieß Penaltyschiessen. 4 Schützen treten an.
Red Palace begann und traf...........Andi glich aus.
Die Roten trafen nur die Stange........Fauli stellte auf 2:1
Der dritte Steyrer schoß drüber......... Mario verwandelte
Der Wiener Schmäh war Dritter des Turniers in Ternitz !!!
FC WIENER SCHMÄH gegen RED PALACE STEYR 0:0
3:1 im Penaltyschiessen
zum Abschluß:
Mittlerweile ist es ja so, dass man immer wenn man nach Ternitz kommt meint man kommt „nach Hause“.
Das Turnier ist super organisiert, die Leute sind total nett und haben uns jedes Mal wie Freunde begrüsst.
Die sportlichen Leistungen waren auch immer herausragend und kann man nun schon das dritte und wohl erfolgreichste Kapitel zur „Legende von Ternitz“ hinzufügen.
Daher wird es einmal auch Zeit „Danke“ zu sagen. Den Organisatoren, hier insbesondere Klaus und Verena, den vielen Helferlein und auch den teilnehmenden Teams, die sich immer als faire Sportsleute erweisen auch wenn jeder den Erfolg sucht.
Diesmal hatten wir ja einen Schwerverletzten zu beklagen, aber auch hier war es für die Veranstalter kein Problem mit dem Privat-PKW ins Krankenhaus zu fahren und uns zu helfen.
Kompliment an Schurli und Fauli, die uns aus unseren Personalsorgen erlösten und die erwarteten Stützen waren.
Kompliment einem Team das wieder einmal über sich hinausgewachsen ist und alle Schmerzen und Müdigkeit über Bord geworfen hat.
9 Spiele ohne Wechselspieler da spürt man am Ende jeden Schritt.
Und Trost unserem Christian. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, die Zeit vergeht eh so schnell und in ein paar Wochen bist du wieder dabei.
Spätestens beim nächsten Turnier in Ternitz, auf das wir uns alle schon sehr freuen.
Denn die Legende geht weiter.......... .